
Der Psychiater und Neuropathologe Alois Alzheimer beschrieb im Jahr 1901 den Fall einer Patienten,
die später als erste Alzheimer-Erkrankte in die Geschichtsbücher eingehen sollte. Bei der Patientin
handelte es sich um eine 50 Jahre alte Frau mit dem Namen Auguste Deter. Die offizielle Einführung
als Morbus Alzheimer geht jedoch auf den an der Ludwigs-Maximilians-Universität lehrenden Psychiater
Emil Kraepelin zurück, der in seinem „ Lehrbuch der Psychiatrie“ aus dem Jahr 1910 die Erkrankung
nach Alois Alzheimer benannte.
Die Begriffe Alzheimer und Demenz werden von Laien oft synonym verwendet. Dabei handelt es sich bei der
Morbus Alzheimer jedoch um die am häufigsten auftretende Demenzerkrankung. Schätzungen gehen davon aus,
dass ca. 60% der an Demenz Erkranken an Alzheimer leiden.
Bei Morbus Alzheimer lassen sich die auftretenden Symptome der Demenz direkt auf Veränderungen des Gehirns
zurückführen. Bis zum heutigen Zeitpunkt ist die Alzheimer-Demenz nicht kausal therapierbar und
somit nicht heilbar.
Symptome
Kennzeichnend für die Alzheimer-Demenz ist eine zunehmende Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeit, das Nachlassen des Gedächtnisses und des Orientierungsvermögens, der Verlust der Fähigkeit zu sozialer Interaktion mit nahen Angehörigen verursacht durch Persönlichkeitsveränderungen, die Zunahme von Verhaltensauffälligkeiten und in der Spätphase der Erkrankung die Unfähigkeit, die Anforderungen des Alltags ohne fremde Hilfe zu bewältigen. Die aufgeführten Krankheitssymptome sind bei den Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt, nehmen jedoch im Verlauf der Erkrankung zu.Typisch für Alzheimer ist der langsam fortschreitende Untergang von Nervenzellen und damit einhergehend von Nervenzellkontakten. Bereits vor Ausbruch der ersten Symptome kommt es im Gehirn zu Veränderungen. Es bilden sich sogenannte Plaques, die aus fehlerhaft gefalteten ß-Amyloid-Peptiden bestehen. Neben den Plaques bilden sich auch Neurofibrillen, die sich in Form von Knäueln in den Neuronen ablagern. Diese degenerativen Vorgänge im Gehirn sind irreversibel.
Häufigkeit der Erkrankung
Der größte Risikofaktor für die Entwicklung einer Alzheimer-Demenz ist das Alter. Die Erkrankung tritt ab vermehrt ab dem sechzigsten Lebensjahr auf. Durch die Bevölkerungsentwicklung in den westlichen Industrienationen mit immer älter werdenden Bürgern steigt daher auch die Alzheimer-Prävalenz. Unter den 65-Jährigen sind etwa zwei Prozent betroffen, bei den 70-Jährigen sind es bereits um die drei Prozent, unter den 75-Jährigen sechs Prozent und bei den 85-Jährigen zeigen etwa 20 Prozent Symptome der Krankheit. Über dem 85. Lebensjahr nimmt der Anteil der Betroffenen wieder ab, da die zuvor Erkrankten nur selten dieses Lebensalter erreichen.Der jüngste bisher bekannte Alzheimer-Patient erkrankte mit 27 Jahren und starb im Alter von 33 Jahren. In Deutschland (Einwohnerzahl: 81 Millionen, Stand 2014) leiden aktuell mehr als 1,3 Millionen Menschen unter einer Demenzerkrankung. Bis 2050 wird ein Anstieg auf 2,6 Millionen erwartet. Etwa 700.000 der aktuell Betroffenen leiden dann an Morbus Alzheimer.