Brainfood - Gehirnnahrung
Coffein
Jeden Morgen nach dem Aufstehen und Duschen sind die ersten Worte von Millionen von Menschen: "Jetzt erst mal nen Kaffee." Ohne den Muntermacher Coffein, so die g�ngige Meinung geht erst mal gar nichts.
Entdeckung
Es war das Universalgenie Goethe, das zur Entdeckung des Koffeins f�hrte. Dieser veranlasste den deutschen Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge, mit Kaffee zu experimentieren, um den darin enthalten antriebssteigernden und wachhaltenden Stoff zu extrahieren. Tats�chlich gelang es Runge im Jahr 1820 aus Kaffeebohnen eine wei�es Pulver zu isolieren, welches reines Koffein war. 12 Jahre sp�ter konnte dann erstmalig durch die Chemiker Liebig und Pfaff die chemische Zusammensetzung von Koffein ermittelt werden. Die Analyse der chemischen Struktur gelang erst im Jahre 1875 dem Chemiker Medicus. Die chemische Bezeichnung f�r Koffein ist 1,3,7- Trimethylxanthin.
Koffein (auch Coffein, Trimethylxanthin oder Teein) ist ein Purin-Alkaloid und ein anregend wirkender Bestandteil von Genussmitteln wie Kaffee, Tee, Cola, Mate, Guarana und Schokolade. Es ist eines der �ltesten, wirksamsten und am besten vertr�glichen Stimulanzien und die weltweit am h�ufigsten konsumierte pharmakologisch aktive Substanz.
Koffein in Ma�en genossen soll ja wahre Wunder wirken. Der franz�sische Schriftsteller und Philosoph Voltaire soll t�glich weit mehr als 30 Tassen Kaffee getrunken haben. Der franz�sische Dichter Balzac soll von sich selbst gesagt haben, dass er ohne seinen geliebten Kaffee keine Zeile zu Papier gebracht h�tte.
�ber den Kaffeekonsum des irischen Schriftstellers James Joyce dagegen ist nichts bekannt, es k�nnte aber sein, dass er, wenn �berhaupt, das koffeinhaltige Getr�nke seinen alkoholischen Neigungen zufolge mit Whiskey gestreckt hat. Auf das Sahneh�ubchen, das zu einem echten Irish Coffee geh�rt, h�tte er sicher verzichtet, zumal diese Version des Kaffeegenusses erst in den 1940er Jahren erfunden wurde, als Joyce schon tot war.
Vorkommen von Koffein
Haupts�chlich kommt Koffein im Kaffee- und Teestrauch, sowie in der s�damerikanischen Guarana-Pflanze, daneben im Matebaum und in der Kolanuss vor und findet sich auch - allerdings in weit geringerer Konzentration - in �ber 80 weiteren Pflanzenarten auf allen Kontinenten, vorwiegen in Form von dem Koffein eng verwandten Substanzen Theophyllin und Theobromin.
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Tasse Kaffee
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50 bis 100 mg
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Tasse Espresso
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50 mg
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Tablette Aspirin forte
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50 mg
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Koffein-Tablette
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ca. 150 mg
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Kakao
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5 bis 10 mg
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100 g Vollmilchschokolade
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10 bis 20 mg
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100 g Zartbitterschokolade
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80 bis 120 mg
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Besser denken mit Koffein
Bei Abgeschlagenheit, M�digkeit, Unkonzentriertheit oder einer langen Lernphase hilft Koffein, geistig wach zu bleiben Lerninhalte besser im Langzeitged�chtnis abzuspeichern. [1]
Vor allem bei geistiger Arbeit sind unsere Nervenzellen sehr gefordert. Bei der Weiterleitung von Informationen von einer Zelle zur anderen Zelle werden so genannte Neurotransmitter freigesetzt. Bei diesem Vorgang entsteht die Substanz Adenosin.
Eine der Aufgaben des Adenosins besteht darin, das Gehirn zu sch�tzen. Es setzt sich an bestimmte Rezeptoren auf den Nervenbahnen. Ist Adenosin angedockt, ist das ein Signal f�r die Zelle, etwas weniger zu arbeiten. Das ist ein R�ckkopplungseffekt: Je aktiver die Nervenzellen, desto mehr Adenosin wird gebildet und desto mehr Rezeptoren werden besetzt. Die Nervenzellen arbeiten langsamer und das Gehirn ist vor ��beranstrengung“ gesch�tzt. Tritt dieser Fall ein wird man m�de, unkonzentriert und schl�frig. Dieser Vorgang ist von der Natur so vorgesehen und hilft dem K�rper, sich zu regenerieren.
Koffein hilft, den K�rper zu �berlisten. Die Koffein-Molek�le sind den k�rpereigenen Adenosin-Molek�len chemisch sehr �hnlich. Anstelle des Adenosin besetzt das Koffein die Andockstellen an den Nervenbahnen, jedoch ohne die Informationsweiterleitung zu bremsen. Das bedeutet, dass das Gehirn nicht merkt, dass es eigentlich einen Gang zur�ckschalten m�sste.
Wirkungsdauer
Seine anregende Wirkung entfaltet Koffein ungef�hr nach 20 bis 45 Minuten, nachdem man ihn getrunken hat. Entsprechend der Konstitution eines Menschen h�lt der Aufputscheffekt etwa eine bis vier Stunden an. Normalerweise wird Koffein schnell vom K�rper aufgenommen und langsam wieder abgebaut. Die Halbwertszeit liegt bei f�nf bis zw�lf Stunden. So lange dauert es bis die H�lfte des Koffeins ausgeschieden worden ist.
Wirkt Coffein gegen Alzheimer?
Immer mehr Menschen erkranken an Alzheimer. Aus diesem Grund wird seit Jahren in viele Richtungen geforscht, mit welchen Mitteln das Erkrankungsrisiko gesenkt werden kann. Dass Kaffee dabei einen sch�tzenden Effekt haben k�nnte, wird seit langem vermutet. 2009 konnten finnische Forscher diesen Effekt erstmalig nachweisen. �ber viele Jahre wurde der Kaffeekonsum von Menschen mittleren Alters beobachtet. Nachdem die Personen ein h�heres Alter erreicht hatten, wurde untersucht, wer an Alzheimer erkrankt war. Dabei zeigte sich, dass die Personen, die regelm��ig drei bis f�nf Tassen Kaffee t�glich zu sich nahmen, das geringste Risiko hatten, an Alzheimer zu erkranken.
In einer Meta-Studie aus dem Jahr 2010, die mehrere Studien zu diesem Thema zusammenfasste, konnte ebenfalls nachgewiesen werden, dass regelm��iger Kaffeekonsum das Risiko an einer Alzheimer-Demenz zu erkranken, deutlich senkte.
Quellen: [1] Post-study caffeine administration enhances memory consolidation in humans. Nat Neurosci. 2014 Feb;17(2):201-3. doi: 10.1038/nn.3623. Epub 2014 Jan 12.
Wichtige N�hrstoffe f�r das Gehirn:
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