Lerntyp

Welcher Lerntyp bist du? Eine Einordnung.

Lerntyp
3 min. Lesezeit

🧠 Lerntypen – Mythos oder Methode? Wie du DEINEN Weg zum Lernen findest

Author

Gehirnschweiss

Lern-Coach

Lernen ist etwas zutiefst Persönliches. Was dem einen leicht von der Hand geht, fühlt sich für die andere an wie ein endloser Marathon. Viele von uns sind auf der Suche nach dem einen Schlüssel, der das Lernen leichter macht – und stoßen dabei oft auf das Konzept der Lerntypen.

Vielleicht hast du schon davon gehört: Die Theorie besagt, dass jeder Mensch auf eine bestimmte Weise am besten lernt – visuell, auditiv, motorisch oder kommunikativ. Klingt logisch, oder? Doch wie viel Wahrheit steckt wirklich hinter dieser Einteilung? Und wie sehr hilft sie dir tatsächlich beim Lernen?

Die vier klassischen Lerntypen – kurz erklärt:

1. Visueller Lerntyp

Du liebst Farben, Skizzen, Mindmaps und Infografiken? Dann arbeitest du wahrscheinlich gerne mit dem Auge. Informationen werden besser verarbeitet, wenn du sie siehst – ob als Schaubild, Film oder mit Textmarkern bearbeitetem Text.

2. Auditiver Lerntyp

Du kannst gut zuhören und merkst dir Dinge, die gesagt wurden? Lerninhalte bleiben bei dir besonders hängen, wenn du sie hörst – durch Podcasts, Vorträge oder lautes Vorlesen.

3. Motorischer (kinästhetischer) Lerntyp

Du willst Dinge begreifen – im wahrsten Sinne des Wortes. Du lernst durch Anfassen, Ausprobieren, Bewegung und praktische Übungen.

4. Kommunikativer Lerntyp

Du verstehst Inhalte am besten, wenn du darüber sprichst – in Diskussionen, Lerngruppen oder beim Erklären für andere. Der Austausch ist für dich der Schlüssel zum Verstehen.

Klingt plausibel – aber ist es auch wissenschaftlich?

Hier kommt die spannende (und ehrliche) Wendung: Die Lerntypen-Theorie ist in der Wissenschaft höchst umstritten.
Viele Studien konnten keinen eindeutigen Beweis dafür finden, dass das Lernen signifikant besser wird, wenn man es an einen bestimmten Typ anpasst. Das bedeutet nicht, dass du keinen bevorzugten Lernstil hast – aber es heißt, dass flexibles, situationsabhängiges Lernen oft effektiver ist als das starre Festhalten an einem „Typ“.

Gehirne sind keine Schubladen.
Wir lernen mit all unseren Sinnen – und je mehr Kanäle du nutzt, desto besser verankert sich das Gelernte.

Warum der Lerntyp trotzdem nicht nutzlos ist

Trotz aller Kritik bietet das Konzept eine wertvolle Selbstreflexion:

  • Was funktioniert für mich?
  • Wann bin ich besonders konzentriert?
  • Welche Methoden machen mir Spaß?

Solche Fragen bringen dich deinem persönlichen Lernstil näher – unabhängig davon, ob du dich in ein starres Typenmodell pressen lässt.

Dein persönliches Lernprofil – statt starrer Schubladen

Vielleicht liest du am liebsten, machst dir dann aber eine Sprachnotiz, um dir Inhalte einzuprägen. Oder du lernst Vokabeln durch Bewegung – beim Spazierengehen oder auf dem Trampolin. Was zählt, ist: Es muss zu dir passen.

Ein guter Lernmix könnte so aussehen:

  • Lesen & Markieren → Visueller Kanal
  • Lautes Wiederholen → Auditiver Kanal
  • Lernspiele oder Experimente → Motorisch
  • Erklären oder Diskutieren → Kommunikativ

Fazit: Nicht der Lerntyp lernt – sondern DU

Lernen ist kein starres System. Es ist ein Prozess, der sich mit dir verändert. Lass dich inspirieren – vom Konzept der Lerntypen, aber vor allem von deinem eigenen Erleben. Probiere aus, kombiniere, wechsle die Perspektive.

Denn am Ende zählt nicht, welchem „Typ“ du entsprichst – sondern dass du deinen eigenen Weg findest.


Lust auf mehr?
In meinem nächsten Beitrag zeige ich dir, wie du aus deinem Lernprofil konkrete Methoden für den Alltag ableiten kannst – und wie du Lernblockaden kreativ überwindest.

Bleib neugierig,
dein brain-fit Team